Veröffentlicht von Tim Lindenberger am 25.02.2019

Hausverkauf im Alter - Was gilt es zu beachten?

Die Gründe sind vielfältig, warum sich jemand im Alter entscheidet, das vertraute und über die Jahre lieb gewonnene Eigenheim zu verkaufen. Vielleicht ist das eigene Haus zu gross geworden, seitdem die Kinder ausgezogen sind. Oder vielleicht möchte man doch noch einmal eine grössere Reise unternehmen und die nötigen finanziellen Mittel dafür durch den Verkauf aufbringen.

Was immer die Beweggründe sind - ist der Entschluss zum Verkauf einmal gefasst, ergeben sich viele Fragen. Wo werde ich wohnen? Welche Renovationen muss ich zahlen? Welche Unterlagen benötige ich? Mit dem folgenden Artikel geben wir Ihnen eine Übersicht über die wichtigsten Punkte, auf die Sie beim Verkauf achten müssen. Mit den folgenden fünf Ratschlägen bieten wir Ihnen eine erste Orientierungshilfe, mit der Ihnen die Planung des Hausverkaufs leichter fällt.

Genügend Zeit für den Verkauf einplanen

Der Hauskauf stellt für die meisten von uns die grösste finanzielle Investition ihres Lebens dar. Was damals beim Kauf galt, gilt auch jetzt beim Verkauf: planen Sie genügend Zeit ein für den Verkauf und fällen Sie keine überstürzten Entscheidungen. Nichts wäre fataler, als im Nachhinein feststellen zu müssen, dass die Immobilie weit unter Verkaufspreis verkauft wurde oder sich auf einmal steuerrechtliche Probleme ergeben. Deshalb ist es von Vorteil, eine professionelle Bewertung eines Immobilienexperten vorzunehmen. Anhand dieser Bewertung können Sie den aktuellen Marktwert ermitteln und konkreter planen.

Die eigene Immobilie objektiv betrachten

Es fällt niemandem leicht, nach so langer Zeit einen objektiven Blick für die eigenen vier Wände zu entwickeln. Deshalb ist eine professionelle Beratung zielführender und neutraler.

Die Bewertung ist jedoch nichts, bei dem man sparen sollte. Im Optimalfall ist die Bewertung kostenlos wenn ein Verkaufsauftrag sich daraus ergibt. Die Bewertung sollte möglichst aktuell sein, da sich Bodenpreise rasch verändern können – oft können Grundstücke an günstiger Lage massiv an Wert gewinnen. Hier ist es ratsam darauf zu achten, dass der Immobilienbewerter in der eigenen Region tätig ist. Nur so ist gewährleistet, dass sich der Bewerter mit den typischen Gegebenheiten vor Ort auskennt.

So viel wie nötig, so wenig wie möglich

Niemand kauft die Katze im Sack – schon gar nicht, wenn es um eine Immobilie geht. Sorgen Sie deshalb dafür, dass Ihre Immobilie sich im besten Licht präsentiert. Hier können schon kleine Massnahmen den Verkauf massgeblich positiv beeinflussen. Die Immobilie sollte sauber und gepflegt wirken. Der mögliche Käufer muss sich und sein zukünftiges Leben in den Räumen vorstellen können – und nicht die vielen kleinen Reparaturen, die vor dem Einzug nötig sind. Auch das Streichen der Innenwände in einem neutralen Weiss kann hier Wunder wirken. Grössere Investitionen sollten jedoch gründlich überdacht werden. Mängel die Ihnen als Eigentümer bekannt sind sollen gegenüber dem Bewertungsexperten kommuniziert werden. Eine professionelle Immobilienvermittlungsfirma weist einen zukünftigen Käufer auf diese Mängel hin. Als Verkäufer könnten Sie im Schadenfall für arglistig verschwiegene Mängel haftbar gemacht werden.

Die eigenen Finanzen im Auge behalten

Dieser Ratschlag hängt in erster Linie damit zusammen, ob das Eigenheim bereits abgezahlt ist oder ob noch laufende Hypotheken bestehen. Hier ist der Gang zur Bank ratsam, damit einem erfolgreichen Verkauf nichts im Weg steht. Aber auch Aspekte wie die Grundstückgewinnsteuer, die sich aus der Differenz zwischen Verkaufspreis und den Einnahmen durch den Verkauf ergibt, müssen in der Planung berücksichtigt werden. Auch die Honorare für den Notar und des Maklers dürfen nicht vergessen werden. Diese können Sie in der Grundstückgewinnsteuer in Abzug bringen. Je nach Kanton können sich auch weitere finanzielle Punkte wie eine Handänderungssteuer ergeben. Hier ist eine gründliche Recherche oder externe Hilfe angebracht. Ein Immobilienexperte sollte Sie in diesem Prozess auch auf diese nicht unwesentlichen Punkte aufmerksam machen und allfällig auch unterstützen können.

Die eigene Zukunft nicht vergessen

Bei all den Dingen, die es beim Verkauf zu beachten gilt, sollten Sie eines nicht vergessen: die eigenen vier Wände, in die Sie nach dem Verkauf ziehen werden. Planen Sie also auch Ihren eigenen Auszug frühzeitig und überlegen Sie sich, wo Sie wohnen möchten. Auch das zukünftige Wohnviertel sollte genau studiert werden. Werde ich Anschluss in der neuen Gemeinde finden? Und wo befinden sich die nächsten Einkaufsmöglichkeiten? Was ist zu tun, falls eine Pflege nötig wird? All das sollte vor dem Auszug geprüft und nötigenfalls mit Verwandten abgeklärt werden.

Fazit

Für viele ist das eigene Haus mehr als bloss vier Wände und ein Dach. Es ist Stück der eigenen Identität, ein vertrauter Ort, der einen viele Jahre lang durch das Leben begleitet hat. Darum muss ein Verkauf genau überlegt sein. Mit den fünf Ratschlägen haben Sie eine Orientierung für diese Phase und können beruhigt in die Zukunft schauen.

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